Kurzfilme

»EXTREME. ENVIRONMENTS«
RONDAL PARTRIDGE, MATHIEU ASSELIN, LISA RAVE 
und LOIS HECHENBLAIKNER

Donnerstag, 31.05.2018, 18–19.30 Uhr

Treffpunkt: Fotografie Forum Frankfurt


Eintritt 

5 EUR, ermäßigt 3 EUR, Mitglieder des FFF und Studenten mit gültigem Ausweis haben freien Eintritt.

Im Rahmen der FFF Ausstellung »EXTREME. ENVIRONMENTS« und der Fotografie-Triennale RAY 2018 präsentiert das Fotografie Forum Frankfurt an diesem Abend vier Filme von Mathieu Asselin, Lois Hechenblaikner, Rondal Partridge und Lisa Rave, die sich auf unterschiedlicher Weise mit den Folgen menschlicher Eingriffe in Umwelt und Natur beschäftigen.


Mathieu Asselin
»Jim Gerritson Interview«, Maine, 13 June 2013, 5:50 min


»Seit der kommerziellen Einführung des gentechnisch veränderten Saatguts im Jahr 1996 hat Monsanto in ihrem Streben nach einer vollständigen Kontrolle der Anbaukulturen allein in den USA und Kanada eine intensive Verfolgung gegen Hunderte von Landwirten und Saatguthändlern eingeleitet und sie einer Patentverletzung ihres GVO-Saatguts beschuldigt. Wie Jim Gerritsen und seine Familie kämpfen Hunderte von Bauern, Organisationen, Aktivisten und Bürgern auf der ganzen Welt gegen Monsanto’s Unternehmenspolitik jeden Tag. Sie setzen sich dafür ein, die Rechte der Verbraucher zu schützen und die Unternehmen für ihr Handeln zur Verantwortung zu ziehen. Als Verbraucher sind unsere täglichen Entscheidungen die besten Waffen, die wir haben.«


Mathieu Asselin begann seine Karriere mit der Mitarbeit an Filmproduktionen in Caracas, Venezuela; seinen dokumentarischen Fotografie-Stil entwickelte er in den USA. Seine Arbeiten wurde bisher in Magazinen wie Foam, Liberation, Paris Match, Huck Magazine, The New Yorker Photo Booth und GEO Freitag veröffentlicht. Seine Projekte wurden ausgestellt bei Les Rencontre d’Arles in Frankreich, in New York City, Miami, Washington DC, Caracas und anderen Städten. 2014 wurde er für die Plat(t)form am Fotomuseum Winterthur und als Artist in Residence bei Imagine Science Films ausgewählt. Momentan lebt und arbeitet er in New York City und Arles, Frankreich. Mathieu Asselin hat seinen Master an der ENSP – École Nationale Supérieure de la Photographie – d'Arles/Frankreich abgeschlossen. Sein Buchprojekt Monsanto®: A Photographic Investigation erhielt den First Photo Book Award während Paris Photo 2017. Er war für den Deutsche Börse Photography Prize 2018 nominiert. Asselins Arbeiten sind im Rahmen der Fotografie-Triennale RAY 2018 EXTREME im Rhein-Main-Gebiet zu sehen.



Lois Hechenblaikner

»Dystopia«, 2018, 3 Channel installation, 04:54 min


Seit Mitte der 1990er Jahre widmet sich Lois Hechenblaikner Motiven des Tiroler Fremdenverkehrs sowie der volkstümlichen Unterhaltung und polarisiert durch einen ungeschönten Blick hinter die Kulissen von Massentourismus und Großveranstaltungen. Der gebürtige Tiroler arbeitet mit verschiedenen Kamera-Formaten. Seine Fotografien stellt er zu Werkserien über Zeiträume von mehreren Jahren zusammen. Hechenblaikners Arbeiten wurden u.a. im Fotoforum West Innsbruck (1997), in den Leica Galerien in Solms und Tokio (2003), der Städtische Fotogalerie Montpellier (2005) und im Alpinen Museum Bern (2012) ausgestellt. Hechenblaikners Arbeiten sind im Rahmen der Fotografie-Triennale RAY 2018 EXTREME im Rhein-Main-Gebiet zu sehen. Veröffentlicht sind sie in zahlreichen Publikationen, darunter Winter Wonderland (Steidl Verlag, Göttingen, 2012), off piste. an Alpine story (Dewi Lewis Publishing, 2009), Hinter den Bergen (Steidl Verlag, Göttingen, 2015) und Volksmusik (Steidl Verlag, Göttingen, 2018).



Rondal Partridge
»Pave It And Paint It Green«, 1967, 28 min


In den 1960er Jahren nahm Rondal Partridge seine 16 mm Filmkamera mit in den Yosemite Nationalpark um einige Arbeiten hinter den Kulissen im Park aufzudecken und den modernen Blick auf Amerikas Lieblings-Nationalpark zu herauszufordern.

Partridge nutzt das Medium des Films auf die selbe Weise wie in seiner Fotografie. So erweitert dieser Film Partridges fotografischen Standpunkt auf eine ausgesprochene und teilnahmsvolle Kritik – er zeigt den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt auf und tätigt so eine Aussage, die schwer zu ignorieren ist. Während er dokumentiert, wie der Mensch auf Kosten der Erde weiter Grenzen überschreitet, zelebriert er gleichzeitig die schockierende Schönheit unserer Welt.


Rondal Partridge (2017–2012) wurde als Sohn der Fotografin Imogen Cunningham und des Kupferstechers Roi Partridge in San Francisco geboren. Als Jugendlicher assistierte er seiner Mutter, sowie anderen Fotografen wie Ansel Adams und Dorothea Lange. In den 1940er Jahren wurde er von der National Youth Administration (Nationale Jugendverwaltung) beauftragt, das Leben der amerikanischen Jugend zu dokumentieren.

Als Fotojournalist arbeitete er für die Black Star Agency in New York City, bevor er in der U.S. Navy als Fotograf diente. Nach dem Krieg arbeitete Partridge als freier Fotograf, spezialisiert auf Werbung, Architektur und Umweltthemen.

Später fertigte er von Dingen, die er sammelte wie Werkzeuge, Münzen und Pflanzen 1000 Stillleben als Platindrucke. Quizzical Eye: The Photography of Rondal Partridge, eine seiner größten Veröffentlichungen, wurde 2003 von der California Historical Society Press publiziert.



Lisa Rave

»Europium«, 2014, 21 min


Auf unterschiedlichen Bildebenen verflechtet der Essayfilm Europium die koloniale Vergangenheit Papua Neu Guineas und den Fetischkult mit Plänen zum hochtechnologischen Rohstoffabbau in den Tiefen der Bismarck See und den profanen alltäglichen Konsumgütern. Die einzelnen Bilder und Narrative verwebt der Film um das Seltene Erden Element Europium, das nach dem europäischen Kontinent benannt und in der Bismarck See gefördert werden soll, um das Material für eine brillante Farbbilddarstellung bei Smartphone Displays und anderen Flat Screens zu liefern oder durch seine natürlich fluoreszierende Eigenschaft, die Echtheit der Euro-Banknote zu garantieren. Diese scheinbar profane Tatsache be­schreibt der Film als eine Rückkehr und Wiederholung der Geschichte und verweist dabei nicht nur auf die Komplexität der menschlichen Kultur, ihrer Ökonomien und Tauschsysteme – er lässt in scheinbar so profanen und alltäglichen Dingen wie Flat-Screens die unsichtbaren Geister der Vergangenheit sichtbar werden.


Lisa Rave, 1979 in Großbritannien geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

Sie hat Experimenteller Film an der Universität der Künste in Berlin und Fotografie am Bard College in New York studiert. Ihre essayistischen Arbeiten sind häufig Forschungen über Themen rund um den Postkolonialismus und sich wiederholende Strukturen der Geschichte und ihr komplexes Zusammenspiel von Kultur, Wirtschaft und Ökologie.

Rave war Stipendiatin der TBA21–Academy The Current (2017) und Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart (2014). Ihre letzten Ausstellungen waren u.a. face value, Transmediale Festival in Berlin 2018, The Oceanic, Centre for Contemporary Art Singapore und I Taste the Future, Lofoten International Art Festival (LIAF) 2017.

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