-AUSGEBUCHT-
Workshop-Inhalte
Methode und Praxis; vom Projekt zum Weg – mit drei Dingen; String-Theorie; Was dein Geist sich ausdenken kann, kann die Kamera erschaffen; Portfolio-Review; lebenslange Vision mit der Fotografie
Workshop-Ablauf
27. Mai 2018: Nach einer kurzen Einleitung präsentieren und bearbeiten die Teilnehmer eigene Projekte und Ideen und diskutieren weitere Ideen.
Ausrüstung
Die Teilnehmer werden gebeten ihre Mappen mitzubringen (ca. 30 Bilder).
Ort
Fotografie Forum Frankfurt
Braubachstraße 30–32, 60311 Frankfurt
Stellen Sie sich ein Stück Faden vor, das Ihrer Armlänge entspricht. Betrachten Sie es als eine 30 Jahre währende fotografische Mission in der Sie sich zehn Jahre der Landschaftsfotografie gewidmet haben, fünf dem Porträt und die restlichen Jahre dem Fotografieren von Reisezielen. Das ist nach jedem Maßstab beurteilt eine bewundernswerte Errungenschaft, besonders in den Augen des Publikums, das Ihre Arbeit kennt und liebt. Aber was ist mit dem Publikum, das Sie nicht kennen? Wie erreichen Sie diese Menschen, wenn wir davon ausgehen, dass es Teil Ihrer Mission ist, Ihr Publikum zu erweitern?
Das bringt uns zurück zu dem Stück Faden und den Portfolio-Review-Tischen, an denen Sie überall so ziemlich die gleiche Rückmeldung bekommen: Ihre Arbeit ist querbeet durcheinander gewürfelt. Vielleicht sticht lediglich eine Arbeit heraus, die oftmals projektorientiert ist. Das dreißig Jahre alte Stück Faden erscheint jetzt auf einmal viel kürzer. Worum geht es doch gleich in dem Bruce Springsteen-Song, wo er von „runaway dreams“ (flüchtigen Träumen) singt?
In diesem Workshop verlagern wir den Fokus weg vom Sujet – was man fotografiert – hin zu der Frage, warum wir es so sehen. Mit Blick auf verschiedene Methoden und historische Beispiele wollen wir Ihrer Art und Weise, die Welt zu entdecken auf die Spur kommen, so dass sich ein Pfad offenbart, und Sie nicht mehr an ein bestimmtes Thema oder Projekt gebunden sind, sondern Ihrer eigenen, ganz einzigartigen Perspektive folgen können – zu allem, was Sie entdecken und offenlegen wollen. Sie werden dieselbe Kamera nutzen, aber sie werden ein neuer Fotograf mit einem neuen Zielbewusstsein. Dazu müssen Sie nur drei Dingen vertrauen: Ihrem Workshop-Dozent, Ihrer Kamera und sich selbst.
Arno Rafael Minkkinen ist finnisch-amerikanischer Fotograf, Essayist und emeritierter Professor der University of Massachusetts Lowell sowie Dozent an der Aalto-Universität, Hochschule für Kunst, Design und Architektur in Helsinki. Zu seinen großen Monografien zählen Waterline (Marval, Aperture und Otava, 1994); SAGA: The Journey of Arno Rafael Minkkinen: Thirty-Five Years of Photographs (Chronicle, 2005) und Homework: The Finnish Photographs (Like, Ltd, Helsinki, 2008). Seine Werke sind in 75 prominenten Museen und institutionellen Sammlungen vertreten, unter anderem im Centre Georges Pompidou in Paris, Contemporary Art Museum Kiasma in Helsinki, Museum of Modern Art in New York und dem Tokyo Metropolitan Museum of Photography. Minkkinen wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Stipendium des National Endowment for the Arts (1991), dem 25. Rencontres d’Arles Buchpreis für Waterline (1994); dem Lucie Award for Achievement in Fine Art (2013) und dem John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship (2015). Anfang Dezember 2017 erhielt er zum 100. Jubiläum der Unabhängigkeit Finnlands die Pro Finlandia Medaille, die höchste finnische Auszeichnung im Bereich Literatur, Tanz, Musik, Film und Kunst. In der Region Frankfurt/Rhein-Main beteiligt sich Arno Rafael Minkkinen an der Fotografie-Triennale RAY 2018 als Künstler und Dozent.