Freitag, 23.09.2022, 18 Uhr
Ort: Fotografie Forum Frankfurt
Ein Gespräch mit Foto-Künstlerin Jessica Backhaus und Celina Lunsford, Künstlerische Leiterin des FFF über die künstlerische Entwicklung der Dokumentarfotografin und ihren Werkprojekten.
Mit jedem ihrer fotokünstlerischen Projekte macht sich Jessica Backhaus ein weiteres Mal auf die Suche nach neuen Ausdrucksmitteln, und stets entsteht ein weiteres Mal ein faszinierendes Wechselspiel zwischen der Darstellung von Realität und rätselhafter Abstraktion. Die Künstlerin fokussiert sich auf Gegenstände und Situationen des Alltags und betrachtet die Welt durch ihre Kamera immer wieder aus ungewöhnlichen Perspektiven. Mise-en-Scene, Abstraktion und Intuition sind auch die Hauptaspekte in Jessica Backhaus jüngstem Werk »Cut Outs« (2021). Welche Rolle spielt darin und in anderen Werken die Farbe? Und wie findet man einen eigenen künstlerischen Weg?
Das Gespräch findet auf Deutsch statt.
Jessica Backhaus (*1970, D/USA) steht in der Tradition der klassischen Dokumentarfotografie. Sie bildet Gegenstände und Stillleben des Alltags so ab, dass sie dem Betrachter zusätzliche Bedeutungs- und Realitäts-Ebenen eröffnen; auf diese Weise hebt die Fotografin die metaphorische Bedeutung des Abgebildeten hervor. Jessica Backhaus nähert sich den Motiven auf eine unmittelbare Weise. Mit großer Präzision und Feingefühl nimmt sie die Welt um sich herum wahr, Licht und Farbe sowie deren malerische Umsetzung sind dabei die zentralen Ausdrucksmittel der Künstlerin. Ihr bisheriges Werk ist ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Realitätsschilderung und enigmatischer Abstraktion.
Im Alter von sechzehn Jahren zog Jessica Backhaus nach Paris, wo sie später Fotografie und visuelle Kommunikation studierte. Hier lernte sie 1992 Gisèle Freund kennen, die ihre Mentorin wurde. Jessica Backhaus gilt heute als eine der profiliertesten Stimmen der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem in der National Portrait Gallery, London, und im Berliner Martin-Gropius-Bau. Sie hat zahlreiche außergewöhnliche Monografien veröffentlicht, darunter Jesus and the Cherries (2005), What Still Remains (2008), One Day in November (2008), Six degrees of freedom (2015), A TRILOGY (2017) und Cut Outs (2021), alle im Kehrer Verlag, Heidelberg. Die Fotografien von Jessica Backhaus befinden sich in zahlreichen internationalen Museums- und Privatsammlungen. Vertreten wird sie u. a. von der Berliner Galerie Robert Morat.
JESSICA BACKHAUS (WEBSEITE)