Samstag, 22.04.2023, 15 Uhr
Ort: Fotografie Forum Frankfurt
David Uzochukwu ist Shortlist-Künstler des Prix Pictet Fire. Seine Werke sind Teil der gleichnamigen Ausstellung, die im Fotografie Forum Frankfurt (FFF) vom 21.04. bis 07.05.2023 präsentiert wird. In seiner Serie In the Wake (2015–2020) beschäftigt sich der Künstler mit Gegensätzen wie Zerstörung und Wiedergeburt, Trauer und Neuanfang, Natur und Zivilisation.
Häufig zeigen Uzochukwus Bilder Menschen, die sich scheinbar wie selbstverständlich in die Natur einfügen. Mit Methoden der Bild(re)konstruktion – wie digitale Nachbearbeitung und Entfernen gesellschaftlicher Zuordnungen – versetzt der Fotokünstler sie in eine Art übernatürlichen Kontext. Dazu sagt Uzochukwu: »Wenn ich Orte mit digitalen Mitteln eindeutiger historischer und geografischer Marker beraube und Menschen von den Grenzen ihrer sozialen Wirklichkeit befreie, dann male ich mir den Kern aus, der übrig bleibt, sobald man unseren Alltag Schicht für Schicht auflöst.«
Im Galeriegespräch mit Celina Lunsford (Künstlerische Leiterin FFF) erläutert David Uzochukwu weitere Hintergründe zu seiner vielschichtigen Serie In the Wake und ihrem Bezug zum Ausstellungsthema Feuer.
Der Prix Pictet gilt als der bedeutendste Preis für Fotografie und Nachhaltigkeit; jeder Vergabezyklus ist einem bestimmten Thema gewidmet. David Uzochukwu war von Celina Lunsford für den Zyklus zum Thema Fire nominiert und aus mehr als 600 Nominierungen weltweit von der Jury für die Shortlist ausgewählt worden.
David Uzochukwu (*1998) ist ein österreichisch-nigerianischer Künstler, aufgewachsen in Luxemburg und Belgien. Mit 13 Jahren wandte er sich dem Selbstporträt zu und entwickelte eine weitgehend digitale Arbeitsweise, die zu regen Kooperationen mit Künstlerinnen wie FKA Twigs oder Iris van Herpen und einer Auftragsarbeit für den World Wide Fund for Nature führte. Die Selbstporträtserie A Familiar Ruin wurde in die Gruppenausstellung Dey Your Lane! Im BOZAR Palais des Beaux-Arts in Brüssel (2016) aufgenommen. Auch beim Photo Vogue Festival in Mailand (2018, 2019) und in The New Black Vanguard bei Rencontres d’Arles (2021) waren Werke des Fotokünstlers zu sehen. 2019 war Uzochukwu für einen Infinity Award des International Center of Photography nominiert und wurde im Jahr darauf vom British Journal of Photography als »One to Watch« benannt. Götterdämmerung, sein erster Kurzfilm, feierte 2021 auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken Premiere, derzeit entsteht seine erste Filminstallation am Kopenhagener CPH:LAB.