Mittwoch, 31.07.2024, 18 Uhr
Ort: Museum MMK für Moderne Kunst, Domstraße 10, 60311 Frankfurt
Im Rahmen der Triennale RAY sprechen Celina Lunsford und RAY-Künstlerin Jyoti Mistry über das Projekt »Cause of Death« (2020).
Mistry’s Projekt Cause of Death (2020) ist Teil der Ausstellung RAY Echoes Emotion im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. Darin collagiert Mistry historisches Archivmaterial aus dem EYE Film Museum in Amsterdam und wirft einen eindringlichen Blick auf die historische Marginalisierung und Darstellung von Frauen. In kontrastierenden Bildern werden westliche Frauen entweder als Sexsymbole oder als Mutterfigur dargestellt, während nicht-westliche Frauen als exotische Attraktionen erscheinen. Begleitet wird das Videomaterial von den Worten des südafrikanischen Schriftstellers und Dichters Napo Masheane.
„In einer einzigartigen nicht-linearen Visualisierung macht Jyoti Mistry auf die Relevanz von Gewalt gegen Frauen aufmerksam, ohne sie zu reproduzieren. Stattdessen denkt sie die Erzählungen historischer Archive, des gesprochenen Wortes und der Illustration neu“, so Celina Lunsford, RAY-Kuratorin und Künstlerische Leiterin des FFF.
Matthias Wagner K, RAY-Kurator und Direktor des Museum Angewandte Kunst: „Jyoti Mistrys Film Cause of Death lässt mich beim Betrachten und Hören immer wieder den Atem anhalten. Er berührt mich zutiefst. Und das nicht allein, weil er ein höchst aktuelles Thema anspricht: die strukturelle und generelle Gewalt gegen den Körper von Frauen.“
Jyoti Mistry ist eine südafrikanische preisgekrönte Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen traditionellem Kino und Installation. Sie liefen unter anderem auf den Filmfestivals in Toronto, Winterthur, Rotterdam und Durban und wurden in Ausstellungen im Kunsthaus Zürich, im Museum der Moderne in Salzburg und in der Kunsthalle Wien gezeigt. Derzeit ist sie Professorin für Film an der Universität Göteborg, Schweden.
Celina Lunsford ist Kuratorin für Fotografie und andere Medien. Seit 1992 ist sie künstlerische Leiterin des Fotografie Forums Frankfurt. Lunsford ist verantwortlich für das Ausstellungsprogramm, die FFF Akademie und gehört zum Kuratoren-Team der RAY Triennale. Lunsford war Jurorin und Nominierte für zahlreiche Preise, darunter den Shpilman International Prize und Prix Pictet, und hat für andere Organisationen wie Fundación Mapfre, Fundación Telefonica, das Photography Festival Lodz und das Lianzhou International Photography Festival kuratiert und geschrieben. Sie schreibt über Fotograf*innen und war Mentorin für den Olympus Recommended Award, die Joop Swart Masterclass und das ASEF (Asia-Europe Foundation) Forum for Photographers. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen Ideologies: RAY 2021 (Kehrer Verlag, Heidelberg, 2021), Peter Fink. My Mind's Eye (Kehrer Verlag, Heidelberg, 2020) und Picture Languages, Photographic Art from Georgia (Societäts Verlag, Frankfurt, 2018). Lunsford war von 2010 bis 2018 Vizepräsident der DFA (Deutsche Akademie für Fotografie). 2022 wurde sie von der Hochschule Darmstadt zur Honorarprofessorin ernannt.